Eine der größten Boulevardzeitungen der Welt sagt Goodbye: News of the World. Es hatte sich die letzten Wochen und Tage abgezeichnet. Eine der größten Boulevardzeitung und wahrscheinlich auch einer der ältesten Boulevardzeitungen ist über einen Skandal sondergleichen gestolpert. Nur nach und nach kam es heraus: die Redakteure haben wohl über 4.000 Personen abgehört. Da blieb Rupert Murdoch wohl nur noch eines: macht das Ding zu.

Jetzt kann man über die Zeitung selbst geteilter Meinung sein. Doch viel wichtiger ist: Was ist da wirklich passiert? Redakteure haben Telefone abgehört. Wie war das möglich? Das ist wohl die Hauptfrage, die die nächsten Wochen geklärt werden muss. So heißt es auch bei uns immer: ja die Behörden dürfen das und die anderen können das nicht. Ist dem wirklich so. Es ist nun bereits seit einiger Zeit bekannt, dass GSM unsicher ist. Obwohl wie immer abgestritten, wurde es nun in mehreren Vorträgen auf dem Chaos Communication Congress immer wieder vorgestellt. Eine der weltweit ersten Vorführungen war dann zum Thema Running your own GSM network auf dem 25C3 durch Harald Welte. Das Abhören schon lange mit einem sogenannten IMSI Catcher von Rohde & Schwarz möglich ist, ist bekannt. Über die letzten Jahre wurde die Technik von Harald Welte und Karsten Nohl so weiter entwickelt, dass auf dem Congress ein freies GSM zur Verfügung gestellt werden kann, wie beispielsweise auf dem 27C3. Aber wesentlich wichtiger, dass man mit nur 4 billigen Motorola Hand-sets jeden beliebigen GSM-Anruf in der Nähe abhören kann. Das gleiche gilt natürlich für DECT schon lange.

Es ist endlich mal Zeit, dass hoffentlich dieser Skandal von News of the World die Welt wachrüttelt, dass die Telekommunikationseinrichtungen endlich sicherer werden. Es ist Zeit, dass die Benutzer wachgerüttelt werden, dass es zurzeit keine private Kommunikation gibt, wenn ich mich nicht explizit darum kümmere.

Das die Privatsphäre ein wichtiges und schützend werdendes Gut ist. Das vor allem die Politik dazu aufgerufen ist, entsprechende Auflagen zu machen, dieses Gut zu schützen. Dazu zählen in einem ersten Aufgabenkatalog an die Mobilfunkanbieter nur fünf Punkte:

(Quelle: GSM Sniffing [slides] — 27C3, Karsten Nohl, Security Research Labs)